Verein für Socialpolitik antwortet auf offenen Brief des Netzwerks Plurale Ökonomik

Im September letzten Jahres (2012) schrieb das Netzwerk Plurale Ökonomik einen offenen Brief an den Verein für Socialpolitik (VfS), der von 64 Professorinnen und Professoren unterstützt wurde. Der Brief selbst kritisierte  u. a. die geistige Monokultur, die Übermathematisierung und einen Mangel an Selbstreflexion in der ökonomische Lehre und Forschung.

Nun, fast ein Jahr später, antwortete Michael Burda, Vorsitzender des VfS, ebenfalls in einem offenen Brief (PDF): “Von ‘vorherrschende[m] Modellplatonismus’ oder ‘mangelnde[r] Selbstreflexion und fehlende[r] Methoden ‐  und Theorienvielfalt’ kann nicht die Rede sein”, heißt es dort.

Für Rudolf Hickel – der sich unter den Erstunterzeichner_innen des offenen Briefes befindet – ist diese Antwort eine unglaubliche Provokation (via NachDenkSeiten). Gustav Horn, vom IMKfounding member der WEA und ebenfalls Erstunterzeichner des offenen Briefes kommentierte auf Facebook  (20.08.2013): “Die Antwort Burdas ist wie der Mainstrem subkomplex. Der Gegenwart nicht gewachsen.” Und Arne Heise (Universität Hamburg) kommentiert im Handelsblatt: “Von kritischer Selbstreflexion in Anbetracht des Scheiterns an der Wirklichkeit ist nichts zu sehen” (zitiert via Handelsblatt, “Burda lässt die Kritik kalt”, leider nur als Printversion).

Der offenen Brief des Netzwerks Plurale Ökonomik lässt sich übrigens immer noch unterzeichnen. Bisher haben über 800 Studierende und Wissenschaftler_innen diesen Brief unterstützt.

Date posted: August 20, 2013
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