Initiativen und Organisationen

Nachfolgend befinden sich verschiedene Initiativen und Organisationen aufgelistet, die sich um Pluralität in der Ökonomik bemühen, alternative Expertisen und Gutachten erstellen usw. (Die Auflistung erfolgt alphabetisch.)

Arbeitskreis Politische Ökonomie

Nach einer auseinandersetzungsreichen Tagung des ‘Vereins für Socialpolitik’ Anfang der 70ger Jahre über Macht und ökonomisches Gesetz gründeten kritische WirtschaftswissenschaftlerInnen eine eigene Vereinigung. Die damalige zentrale Auseinandersetzung mit der wiederentdeckten Marxschen Theorie aufgreifend nannten sie sich Arbeitskreis Politische Ökonomie, wobei das theoretische Spektrum von Anfang an aber weit gefasst war, und auch keynesianische, kritische neoklassische wie institutionelle VertreterInnen aufwies.

Hauptaufgabe war und ist es, in halbjährlichen Tagungen zu wechselnden Themen eine alternative Wissenschaftsaneignung durch eine offene Diskursatmosphäre zu ermöglichen. Heute hat der Arbeitskreis mehr als 150 MitgliederInnen aus verschiedenen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und kann auf eine über 30jährige Geschichte erfolgreicher Tagungsaktivität mit einer Vielzahl von Publikationen zurück blicken (zumeist im Metropolis-Verlag erschienen).

Webseite: http://iim.uni-flensburg.de/index.php?id=4727&L=qnpkmhrlyf

Flassbeck Economics

Zusammen mit anderen Autorinnen und Autoren liefert Heiner Flassbeck auf „Flassbeck Economics“ kritische Analysen und Kommentare zur Wirtschaft und Politik, wobei dort großen Wert darauf gelegt wird, „die makro­öko­no­mi­sche Dimen­sion“ mitzudenken.

Webseite: http://www.flassbeck-economics.de

Forschungsseminar „Politik und Wirtschaft“ an der Universität Leipzig

Seit 2003 existiert an der Fakultät der Wirtschaftswissenschaften der Universität Leipzig das Forschungsseminar  (FS) „Politik und Wirtschaft“, das Hochschullehrern, Doktoranden, Masterstudenten und Absolventen eine Möglichkeit bietet, ihre Arbeiten zu diskutieren. Die diskutierten Arbeiten “widmen sich volkswirtschaftlichen Themen mit sozialer, ethischer, wirtschaftspolitischer und dogmengeschichtlicher Orientierung” (Hompage). Es werden auch mathematische Modellierungen, ihre empirische Überprüfung usw. diskutiert. Das FS tritt zusammen auch publizistisch in Erscheinung.

Webseite: http://www.forschungsseminar.de

Menschliche Marktwirtschaft (MeM) – Denkfabrik für Wirtschaftsethik

Das MeM – Denkfabrik für Wirtschaftsethik bearbeitet ökonomische Fragen unserer Zeit aus einer paradigmatisch neuartigen, ethisch-integrierten Sicht auf das Wirtschaften. Es möchte praktische Orientierungen bieten und Perspektiven eröffnen für eine Menschliche Marktwirtschaft.

Webseite: http://www.mem-wirtschaftsethik.de

Netzwerk Plurale Ökonomik e. V.

Im Wesentlichen ein studentisch organisiertes Netzwerk mit verschiedenen lokalen Gruppen (Augsburg, Göttingen, Hamburg, Heidelberg usw.), das aber auch mit etablierten heterodoxen Wissenschaftler(inn)en vernetzt ist. Es ist aus dem 2003 gegründeten Arbeitskreis Postautistische Ökonomie hervorgegangen, hat u. a. eine Ergänzungsveranstaltung zur Jahrestagung des Vereins für  Socialpolitik durchgeführt  (2013) und arbeitet derzeit u. a. daran, die deutschen Studiengänge pluraler zu gestalten und sie gemäß dem Grad ihrer Pluralität transparent zu machen (Projekt: PluraloWatch).

Webseite:  http://www.plurale-oekonomik.de

Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS)
Center of Economic and Sociological Studies/ CESS

Als äußeres Kennzeichen ist schon der Name des Zentrums für Ökonomische und Soziologische Studien Programm, dessen grundlegendes Charakteristikum die Interdisziplinarität zwischen den beiden Mainstreamdisziplinen Ökonomie – in Sonderheit VWL und BWL – und  Soziologie – einschließlich der Rechts- und Politikwissenschaft – darstellt. Beide Disziplinen sind hier ferner programmatisch zusammengefasst zu der ebenso klassischen wie neu zu konstituierenden Sozialökonomie.

Als wissenschafts- wie gegenstandstheoretische Referenz fungiert für uns das klassische Verständnis der Sozialökonomie, wie es sinngemäß Max Weber formuliert hatte, nämlich als Untersuchung der ökonomischen und ökonomisch relevanten Erscheinungen im Hinblick auf ihre Bedingtheit durch außerökonomische Faktoren und Untersuchung der außerökonomischen Faktoren im Hinblick auf ihre Bedingtheit durch ökonomische Motive und Strukturen.

Weitere relevante Kennzeichen des ZÖSS sind sowohl hinsichtlich der wissenschaftstheoretischen Grundlegungen als auch hinsichtlich der Methodologie, die Gesichtspunkte der Pluralität und der sozialwissenschaftlichen Kritik. Dieser Ansatz der Sozialökonomie umfasst weiterhin Forschungen von der theoretisch-systematischen über die empirische, quantitative etc. bis hin zur ideen- rsp. dogmengeschichtlichen Provenienz bzw. Orientierung oder Ausstattung. Gemeinsam verpflichtende Kriterien dabei sind der Realitätsbezug und die Praxisrelevanz.

Webseite: ZÖSS